Kilper Bodenkunstwerk / Artwork - Camp King

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Kilper Bodenkunstwerk / Artwork

Geschichte / History
Am 14.09.2002 titelte die FAZ, dass es "von morgen an Kindern und Jugendlichen in Oberursel offiziell erlaubt ist, die Kunst mit Füßen zu treten". Wie war es dazu gekommen?

Als die Amerikaner die Stadt verlassen hatten und die Fläche neu bebaut werden sollte, sah ein Künstler die Gelegenheit gekommen, seine Idee eines überdimensionalen Holzschnitts zu verwirklichen, indem er den Parkettboden eines zum Abriss bestimmten Gebäudes als Druckstock nutzten wollte. Mit Kettensäge, Oberfräse und Beitel schnitzte der Künstler seine Motive in das Eichenholz.

Die Ortwahl diente dem Künstler gleichzeitig zur Auseinandersetzung mit der jüngsten deutschen Geschichte, von Dulag Luft bis zur Schleyer-Entführung durch die RAF. Aber auch seine eigene Geschichte bzw. die seiner Familie griff der Künstler auf.

In Positiv- und Negativabbildungen (negativ das Motiv im Boden und positiv auf Papier, Tapete und Stoff gedruckt und im Raum aufgehängt) sollte die Geschichte für die Besucher erfahrbar gemacht werden.

Statt in Eiche ist das 330 m² große Kunstwerk heute in Beton verewigt, was einem aufwendigen Verfahren und den seinerzeitigen Sponsoren zu verdanken ist. Und so können heute nicht nur Kinder und Jugendliche sondern auch alle Erwachsene diese Plastik im Norden Oberursels betreten und erleben.
Thomas Kilpper wurde 1956 in Stuttgart geboren, lebt und arbeitet mittlerweile aber vorwiegend in Berlin. Seit 2014 unterrichtet er an der Kunst- und Designhochschule Bergen, Norwegen.

Nach dem floor cutting in Oberursel widmete er seine Aufmerksamkeit 2009 einem weiteren historisch aufgeladenen Ort: dem PVC-Fußboden der Kantine des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR in der Berliner Normannenstraße.

Gert Krämer erinnert sich im Heft 52/2013 des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberursel (Taunus) e.V., daran, dass der Künstler 1998 an die SEWO herangetreten war, um die zum Abriss bestimmt Basketballhallt für diesen ungewöhnlichen Holzschnitt zu nutzen. Kurz zuvor war die Stadt Oberursel mit dem Bund handelseinig geworden, Camp King gehörte wieder zu Oberursel, und die SEWO war mit der Entwicklung des Camp King betraut worden.

Ein originalgetreuer Abdruck des Holzschnitts auf Stoffbahnen hing auch mehrere Tage über dem Eingang des Oberurseler Rathauses.
Wegen der Ausmaße wurde "Don't look back" im Jahr 2000 sogar ins Guiness Buch der Rekorde aufgenommen.

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